Seit acht Jahren besuchen Schülerinnen und Schüler, die aus dem Ausland ohne Deutschkenntnisse an die Schule kommen zunächst die Vorbereitungsklasse, um dort die deutsche Sprache und Fakten über das Leben in ihrer neuen Heimat zu lernen.
Inzwischen haben bereits Kinder und Jugendliche aus über 20 Ländern die Klasse erfolgreich durchlaufen. Einige haben in den Folgejahren erfolgreich ihren Schulabschluss an unserer Schule abgelegt.
Seit dem Beginn des Ukrainekrieges besteht die Klasse weitgehend aus Schülerinnen und Schülern aus diesem Land. Von dem her freuen wir uns, zwei Kolleginnen in der Klasse zu haben, die Russisch sprechen können und so in den ersten Wochen vermitteln. Natürlich ist das Ziel, dass die Schüler sich bald auf Deutsch verständigen können.
Das Konzept, mit dem die Jugendlichen integriert werden, fußt auf drei Säulen:
Zum einen ist da der gemeinsame Unterricht in der Vorbereitungsklasse, in dem die Schüler sprechen lernen und in dem auch Demokratiebildung stattfindet.
Dann gibt es, da die Schüler zwischen 10 und 16 Jahre sind, mit ganz unterschiedlicher Vorbildung und zu unterschiedlichen Zeiten kommen, viel Raum für eigenständiges Erarbeiten im eigenen Tempo. So bleibt keiner zurück und ist andersrum keiner überfordert. In diesen Phasen wird in der Klasse meist im Tandem unterrichtet, um auf jeden Schüler eingehen zu können.
Der dritte Baustein ist die fächerweise Integration in eine Klasse des jeweiligen Alters. Auch wenn die Schüler am Anfang dem eigentlichen Unterrichtsinhalt noch nicht vollständig folgen können, ist diese Säule wichtig, um in ein „Sprachbad“ zu kommen.
Die Schülerzahl in der Klasse ist stets schwankend. Kinder kommen und gehen in die Heimat zurück. In den Hochzeiten des Schuljahrs 2022/23 besuchten 45 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, dem Kosovo, der Türkei, Bosnien, Syrien und Kasachstan die Klasse.
Ein besonderes Highlight ist es für die Schüler, wenn sie sich und ihre Heimat in der Schulgemeinschaft präsentieren können. So gestalteten sie eine Ausstellung für das Adventscafé und verkauften bei dieser Veranstaltung auch Essen aus ihrem Heimatland.
Natürlich bringen die Schüler durch ihre Erfahrungen auch viele Probleme mit und sind ab und zu nicht ganz einfach zu händeln. Aber wenn sie dann irgendwann beginnen, sich einzuleben und Deutsch zu sprechen, hat sich die Mühe für alle Beteiligten gelohnt.
