Von 12. bis 16. Mai fuhr die Klasse 6m gemeinsam mit Herrn Schindler (Klassenlehrer) und Frau Platz zur einer Forscherwoche mit dem Zug nach Adelsheim. Am dortigen LSZU (Landesschulzentrum für Umweltbildung) bestehen viele Möglichkeiten für naturwissenschaftliche Aktivitäten; die Woche wurde von Herrn Schindler geplant und in Kooperation mit Torsten Riedling vom LSZU vorbereitet. Thema war „Wald – Ökosystem und Ressource“. Für die Schüler bedeutete das vormittags und nachmittags je etwa drei Stunden projektartiger Unterricht – aber natürlich kam auch die Freizeit und das Abendprogramm nicht zu kurz: Discgolf, Sporthalle, Spieleabend und Schwimmhalle standen auf dem Programm – die entsprechende Ausstattung bietet das LSZU. Beliebt war natürlich der Sport- und Bolzplatz, der Billardtisch, der Kicker und der Gruppenraum mit gemütlichen Sitzgelegenheiten in der Freizeit. Schnell freundeten sich die Schüler mit der zweiten anwesenden 6. Klasse aus Ilshofen an.
In der Woche befassten sich die Schüler mit Stockwerkbau und Nahrungsnetz im Lebensraum Wald und erfuhren vom Förster Björn May weitere Zusammenhänge im Ökosystem wie die Bedeutung von Lichteinfall und Wasserversorgung. Außerdem demonstrierte er den begeisterten Jungs der Klasse, wie man einen Baum korrekt fällt. Dies geschah nicht ohne Grund, aber dazu gleich mehr. Am Dienstagnachmittag tauchten die Schüler mit LSZU-Lehrkraft Petra Kallis in den tropischen Regenwald ein; im Regenwaldzimmer lauschten sie den Geräuschen, entdeckten Pflanzen und Tiere. Anschließend mussten Sie in Teams einen Todesfall aufklären, bei dem es mitunter um typische Probleme wie illegale Abholzung und Wilderei ging.
Für den Mittwoch hatte Frau Platz eine praktische Einheit zur Orientierung in der Natur vorbereitet. Am Nachmittag befassen sich die Schüler mit dem Thema „Wald als Ressource“ und stellten praktisch Birkenteer durch Pyrolyse an der Lagerfeuerstelle her – ein Verfahren, dass schon unsere Vorfahren vor 10000 Jahren angewendet haben. Birkenteer diente als Klebstoff, Kaugummi und Pflaster.
Am Donnerstag lernten die Schüler im Labor das Mikroskop kennen und begaben sich auf die Suche nach den wichtigen Blattgrünkörnern, in denen mithilfe von Chlorophyll die Fotosynthese stattfindet. Außerdem zeigte die anschließend durchgeführte Extraktion des Chlorophylls, wie bedeutsam dieser Stoff für die Bäume ist – und warum sich die Blätter im Herbst verfärben. Am Nachmittag ging es nach einer Einheit zum Aufbau des Baumes und der Rinde, sowie mehreren Tests zur Reißfestigkeit von Lindenbast wieder in den Wald zum gefällten Baum. Das Ziel: Die Baumrinde in Platten schälen und eine Rindentasche herstellen. Auch wenn das nicht jedem gut von der Hand ging, konnte doch jeder am Ende eine Tasche mit nach Hause nehmen.
Am Freitag ging es nach einem Rückblick auf die Woche und der Frage, was man für den Wald tun und wie man ihn schützen kann, sowie einer Reflexion und Abschlussfotos wieder nach Hause. Die Rückmeldungen waren sehr positiv und sicherlich kehrten die Schüler gefüllt mit tollen Erfahrungen, neuem Wissen, vielleicht veränderten Perspektiven auf den Wald – aber auch gefüllt mit leckerem Essen aus der Schulmensa aus dieser besonderen Woche zurück.