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Wer die Aufführungen besuchte, konnte sofort spüren, wie viel Freude, Mut und Kreativität in diesem großen Gemeinschaftsprojekt steckten. Viele jüngere Gäste ließen sich besonders gern von der frechen Erzählerin (Marina Seyfert, 9m) in die Geschichte hineinziehen und gaben Mowgli (Marie Zimmermann, 7a) aus dem Zuschauerraum immer wieder gute Ratschläge.
Schon beim Betreten der Aula fiel das liebevoll gestaltete Bühnenbild auf. Die Mitglieder der Bühnenbild-AG hatten unter Leitung von Antje Zimmermann und Christine Linhart unzählige Details entwickelt – von kunstvoll umwickelten Reifen bis hin zum besonderen Blätterbalkon für die Schlange Kaa (Zoe Hoffmann, Werkrealschule Urphar-Lindelbach). Die stimmungsvolle Beleuchtung, passend zu jeder Szene, setzte die AG Veranstaltungstechnik mit ihrem Lehrer Chris-Patrick Schöffler in Szene.
In dieser Umgebung konnten sich sowohl die Tanz-AG von Corina Grimm als auch das Schauspielensemble entfalten. Die Theatergruppe wurde von Bernadette Latka begleitet, die gleichzeitig die Gesamtregie verantwortete. Gleich zu Beginn herrschte rundum Bewegung: Die Tänzerinnen stürmten in grünen Schulshirts – später in fantasievollen Kostümen – die Bühne und präsentierten den ersten ihrer vierzehn Tänze.
Die Erzählerin führte anschließend charmant in die Handlung ein und nahm das Publikum mit viel Humor an die Hand. Immer wieder kommentierte sie das Verhalten der Erwachsenen und erntete damit Lachen bei den Großen und Zustimmung bei den Kindern. Auch Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez, der zur Premiere kam, wurde kurzerhand einbezogen und erhielt ein keckes „Du bist ja clever“ als spontane Rückmeldung. Viele solcher Momente zeigten, wie sicher und selbstbewusst die Jugendlichen auf der Bühne agierten.
Die Geschichte selbst unterschied sich ein wenig von der bekannten Disney-Version, blieb aber durch die Musik von Konstantin Wecker besonders eindrucksvoll. Der Chor unter Leitung von Annika Kegelmann trug mit großer Energie dazu bei, dass alle Lieder lebendig und kraftvoll erklangen.
Mowgli, der als kleines Kind von den Wölfen (Warwara Kumarov, Mira Yigit und Doukan Kamanmaz, alle 7. Klassen) und ihrem Leitwolf (Lena Hasanaj, 7a) aufgenommen wurde, soll aus Angst vor dem Tiger Shir Khan (Daria Albert, 10s) zu den Menschen zurückgebracht werden. Panther Baghira (Amelie Roth, 9s) übernimmt diese Aufgabe, hat jedoch alle Hände voll zu tun – gut, dass Balou (Raya Lage, 7a) bald zur Unterstützung dazustößt.
Auf dem Weg durch den Dschungel begegnet Mowgli vielen Tieren mit ganz eigenen Charakteren. Jede Begegnung wurde von einem Tanz der Tanz-AG begleitet, immer abgestimmt auf Kostüme und Bewegungen. Besonders viel Schwung brachten die quirligen Affen (Leon Mittasch, BSZ, Sergej Weibert, 7b, und Dimitri Walter, 8b) auf die Bühne, die unbedingt die Menschensprache lernen wollen. Auch die beiden Geier halfen Balou bei der Suche. Neben Sophia Walter (BSZ) spielte hier Nikita Osypenko (Vorbereitungsklasse), der erst seit knapp zwei Jahren in Deutschland lebt und zeigt, welche integrative Wirkung das Projekt hatte.
Nicht fehlen durften die Elefanten: Lilyan Alhalawani (7s) und Jessica Caputo (7b) führten die Szene an und wurden von laut stampfenden Tanz-Elefanten begleitet.
Am Ende erreicht Mowgli die Menschen (Samira Tiesler, 6s, und Stella Schnaidt, 6a) und lernt eine besondere Lektion: Freundschaft trägt durch jede Schwierigkeit – und sogar ein Tiger wie Shir Khan kann sich ändern, wenn er bereit dazu ist.
Beim Schlussapplaus standen schließlich alle Mitwirkenden gemeinsam auf der Bühne. Die stellvertretende Schulleiterin Verena Tenzer zeigte sich sichtlich bewegt und fand zunächst kaum Worte, so überwältigt war sie vom Engagement aller Beteiligten. Als Anerkennung dürfen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam das Musical „Die Eiskönigin“ in Stuttgart besuchen und bei einer Backstage-Führung erleben, wie Profis arbeiten.
Zum Schluss hob Tenzer noch die große Leistung der beteiligten Lehrkräfte hervor, die weit über ihr übliches Engagement hinaus Zeit und Herzblut investiert haben. Ein Blick in die strahlenden Gesichter der Jugendlichen bestätigte eindrucksvoll, wie viel sie in diesen Abenden erreicht hatten – künstlerisch, gemeinschaftlich und persönlich.
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